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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 406

1861 - Münster : Coppenrath
die an Oesterreich wieder abgetretenen Provinzen — Würz- burg, Aschaffenburg, Ansbach und Bayreuth so wie die über- rheinische Pfalz unter dem Namen Rheinbayern. Hanno- ver bekam Oftfriesland, das ehemals preußisch gewesen war, und wurde zum Königreiche erhoben. Die übrigen deutschen Staaten behielten im Ganzen die zur Zeit des Rheinbundes gewonnenen Grenzen. Die Fürsten von Weimar, Olden- burg, Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg- Strelitz wurden zu Großherzogen erhoben, und von den freien Städten blieben Frankfurt a. M., Hamburg, Lübeck und Bremen bestehen. An die Stelle des alten aufgelöscten deutschen Reiches trat jetzt der deutsche Bund, eine enge Verbindung aller deutschen Staaten, zur Erhaltung der inneren und äußeren Sicherheit Deutschlands und der Unverletzlichkeit der einzelnen Bundesglieder. Dieses neue Verhältniß wurde am 8. Juni 1815 durch die Bundesacte feierlich besiegelt. In diesem vereinigten sich sämmtliche deutsche Staaten, 39 an Zahl. Mit der Regelung der Bundesangelegenheiten wurde eine zu Frankfurt a. M. beständig tagende Versammlung be- auftragt, bestehend aus Gesandten der 39 Staaten unter dem Vorsitze von Oesterreich. Jedoch theilten sich die Ge- sandten dergestalt in die Stimmen, daß nur die elf größeren Staaten je eine volle, die übrigen aber nur je eine halbe oder Viertelstimme erhielten. Alle Bundesglieder verpstichte- ten sich, keinen Krieg und keine fremden Bündnisse gegen den Bund selbst oder gegen Bundeöglieder einzugchen. Innere Streitigkeiten unter dcn Bundesgliedern selbst sollten durch Austräge entschieden werden. Gegen das Ausland sollte der Staatcnbünd eine Gesammtmacht bilden, und ein Bundes- hcer von 300,000 Mann in zehn einzelnen Corps stellen, zu welchem jeder Staat nach dem Verhältnisse der Bevöl- kerung seinen Beitrag liefert. Die Festungen Luremburg, Mainz und Landau wurden zu Vundesfestungen erklärt. —

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 339

1840 - Münster : Coppenrath
339 S Polen als ein besonderes Königreich mit eigener Verfassung; nur die Stadt Krakau ward, als Reliquie von Polen, zu einem Freistaate erhoben. — Holland und die ehemaligen östreichi- schen Niederlande wurden zu einem Königreiche vereinigt und kamen nebst dem Großherzogthume Luxemburg an das Haus Oranien. — Englan d behielt Malta und wurde Schutzherr über die jonischen Inseln. — Schweden behielt, für sein verlore- nes Finnland, Norwegen, welches früher zu Dänemark gehörte, welches aber Bernadotte, gleich nach der Schlacht bei Leipzig, erobert hatte. — Sardinien erhielt Piemont, Savoyen und Nizza wieder und bekam dazu Genua nebst einigen Besitzungen im Mailandischen. — Die Schweiz erhielt drei neue Kantone, Genf, Neufchatel und Wallis, so daß sie jetzt aus 22 Kantonen besteht. — Deutschland wurde in einen großen Staatenbund verwandelt, zu welchem 35 Fürsten und 4 freie Städte, Ham- burg, Lübeck, Bremen und Frankfurt a. M., gehören. Der Zweck dieses deutschen Bundes sollte die Erhaltung der inneren und äußeren Sicherheit Deutschlands und die Unabhängigkeit und Un- verletzbarkeit jedes einzelnen Bundesstaates sein. Die gemeinsamen Angelegenheiten sollen durch eine Bundesversammlung zu Frankfurt a. M., unter Ostreichs Vorsitze, besorgt werden. Die Gesammtbevölkerung der Bundesstaaten von 30 Millionen Einwohnern stellt ein Bundesheer von 300,800 Mann in zehn einzelnen Corps, zu welchem jeder Staat nach seinem Umfange beiträgt. Am 5. November 1816 wurde die Bundesversamm- lung eröffnet. Nach so vielen Jahren harter Prüfung kehrte endlich der Friede heim, .und die einzelnen Fürsten suchten die Wunden zu heilen, die der Krieg geschlagen hatte. Nicht ohne Rührung hat- ten sie, besonders die deutschen, in den Tagen der Noth und Gefahr gesehen, welche unendliche Opfer ihre treuen Unterthanen für sie zu bringen bereit waren; um so iwniger wurde deshalb 22 *

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 370

1840 - Münster : Coppenrath
370 nicht unter Bedingungen, wie sie ihm von den vermittelnden Mächten festgesetzt wurden. Er griff daher im August 1831 zu den Waffen, um sich billigere und rechtmäßigere zu erkämpfen. Der Prinz von Oranien führte den Oberbefehl des Heeres. Die Belgier wurden zweimal auf einander, zuerst bei Hasselt, dann bei Löwen, völlig geschlagen und zersprengt; nach einem Feldzuge von kaum zehn Tagen standen die Holländer schon im Herzen von Belgien. In dieser Noch eilte schnell ein französisches Heer unter dem Marschall G^'rard zu Hülfe, um die Holländer in die von der Eonferenz bestimmte Waffenstillstandslinie zurückzuweisen. Vor solcher Übermacht zogen sie sich allerdings innerhalb der an- gewiesenen Grenzen zurück; gleich hierauf kehrten auch die fran- zösischen Hülfstruppen heim, blieben jedoch auf der Grenze ihres Landes stehen, um die Holländer zu beobachten. Der Weg der Unterhandlungen hatte wieder seinen Fortgang; die Londoner Eonferenz erließ Beschlüsse (Protokolle) auf Be- schlüsse; allein der König der Niederlande fand sie wenig im Ein- klänge mit seinen Gerechtsamen und mit der Ehre seines Volkes und wies sie standhaft zurück. In stets gesteigerter Angst war der Blick aller Völker auf diese Streitsache hingerichtet; denn es ward immer offenbarer, daß in den Niederlanden das Loos würde geworfen werden, ob die Welt fürder den Frieden behalten, oder ob wieder ein allgemeiner Krieg mit allen seinen Gräueln sie heimsuchen würde. Alle Staaten rüsteten. Die Belgier schlossen sich immer enger an Frankreich, und das Band zwischen beiden Staaten wurde noch fester geknüpft durch die Vermahlung des Königes Leopold mit einer Tochter des Königes der Franzosen. Nachdem die Beschlüsse der Eonferenz zur Auseinandersetzung der beiden Staaten in ermüdender Menge fruchtlos auf einander gefolgt waren, wurde zum zweiten Male ein französisches Heer unter dem Marschall Gérard abgeschickt, um die von den Hollän- dern besetzte Citadelle von Antwerpen für die Belgier zu erobern; — so wenig auch Preußen und Rußland ihre Zustimmung zu derartigen Zwangsmaßregeln hatten geben können. Die letztere Macht zog sich deshalb ganz von der Eonferenz zurück.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 380

1871 - Münster : Coppenrath
— 380 — Herrschaft stehenden Provinzen nicht verbunden wurde. Holland wurde mit den ehemaligen österreichischen Niederlanden (Belgien) vereinigt und unter Wilhelm von Oranien zum Königreich der Niederlande erhoben. Von den deutschen Staaten erhielt Oesterreich die jetzigen Königreiche Jllyrien und Dalmatien, das lombardisch venetiani-sche Königreich, ferner Tirol, Voralberg, Salzburg, das Jnn-und Hausruckvieitel mit seinem ehemaligen Antheil an Galizien zurück. Preußen erhielt für feine ehemaligen polnischen ßänbtr fast die Hälfte von Sachsen und außerbem noch von Polen das jetzige Großherzogthum Posen, nebst Danzig, Schwedisch-Pommern sammt Rügen (für Lauenburg), einen großen Theil Westfalens und beinahe den ganzen Nieberrhein von Mainz bis Aachen, so daß seitdem Preußen die meisten deutschen Unterthanen hat. Bayern erhielt für die an Oesterreich roieber abgetretenen Provinzen — Würzburg, Aschassen-burg, Ansbach und Bayreuth so wie die überrheinische Pfalz unter dem Namen Nheinbayern. Hannover bekam Ostfriesland, das ehemals preußisch gewesen war, und wurde znin Königreiche erhoben. Die übrigen deutschen Staaten behielten im Ganzen die zur Zeit des Rheinbunbes gewonnenen Grenzen. Die Fürsten von Weimar, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz würden zu Großherzogen erhoben, und von den freien Städten blieben Frankfurt a. M., Hamburg, Lübeck und Bremen bestehen. An die Stelle des alten ausgelöseten beutfchen Reiches trat jetzt der deutsche Bunb, eine enge Verbinbung aller beutfchen Staaten, zur Erhaltung der inneren und äußeren Sicherheit Deutschlanbs und der Unverletzlichkeit der einzelnen Bnn-besglieder. Dieses neue Verhältniß wurde am 8. Juni 1815 durch die Bundesacte feierlich besiegelt. In diesem vereinigten sich sämmtliche deutsche Staaten, 39 an der Zahl. Mit der Regelung der Bundesangelegenheiten wurde eine zu Frankfurt a. M. beständig tagende Versammlung beauf-

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 381

1871 - Münster : Coppenrath
— 381 — tragt, bestehend aus Gesandten der 39 Staaten unter dem Vorsitze von Oesterreich. Jedoch theilten sich die Gesandten dergestalt in die Stimmen, daß nur die elf größeren Staaten je eine volle, die übrigen aber nur je eine halbe oder Viertelstimme erhielten. Alle Bundesglieder verpflichteten sich, keinen Krieg und keine sremden Bündnisse gegen den Bund selbst oder gegen Bundesglieder einzugehen. Innere Streitigkeiten unter den Bundesgliedern selbst sollten durch Austräge entschieden werden. Gegen das Ausland sollte der Staatenbund eine Gesammtmacht bilden, und ein Bundesheer von 300,000 Mann in zehn einzelne Corps stellen, Zu welchem jeder Staat nach dem Verhältnisse der Bevölkerung seinen Beitrag liefert. Die Festungen Luxemburg, Mainz und Landau wurden zu Bundesfestungen erklärt. Am 5. November 1816 wurde die Bundesversammlung feierlich eröffnet. Deutschland, unser großes schönes Vaterland, das durch die mächtige Hand von Oben durch alle Stürme der Jahrhunderte so sichtbar als sicher gelenkt wurde, ist seitdem einem Baume zu vergleichen, der sich in mehre große Aeste theilt. Jeder Ast blühet und trägt eigene Früchte; jeder berührt und umarmt mit seinen Zweigen und Blättern die anderen Aeste, und sie alle wurzeln doch nur in einem Ur stamme und wachen zusammen nur eiuekrone aus. — Stehen wir Alle fest zu eiuauder in Eintracht und Liebe, bleibt unser Blick in Demuth und Vertrauen zum Himmel gerichtet, der über die Schicksale der Völker waltet, dann wird auch dieser Baum fest stehen für und für; dann wird er immer kräftigere Wurzel schlagen, immer herrlicher und schöner entfalten seine Krone. Nach so vielen Jahren harter Prüfung kehrte endlich der Friede heim und die einzelnen Fürsten suchten nun die Wunden zu heilen, die der Krieg geschlagen hatte. Unter ihrer väterlichen Fürsorge hob sich allmälig der gesunkene Handel und Wohlstand wieder, und Künste und Wissenschaften fingen an, in allen Volksklassen zu einer herrlichen Blüthe sich zu entfalten.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 419

1871 - Münster : Coppenrath
— 419 — laut geworden, die aber noch immer nicht die ersehnte Berücksichtigung gefunden hatten. Daher entstand bei einem großen Theile der Bevölkerung eine dumpfe Mißstimmung und Gäh-rung, die unter der wachsenden Fluth der Eindrücke von Außen inimer größer und bedenklicher wurden. Da kam die Kunde von der Februar-Revolution von Paris nach Deutschland und gab auch hier das Signal zu gewaltsamen Ausbrüchen der Unzufriedenheit und des stürmischen Verlangens nach Veränderungen. Preßfreiheit, Aufhebung aller Standesrechte, Volksbewaffnung und Mündlichkeit der Rechtspflege mit Schwurgerichten, vor allem aber Antheil des Volkes an der Verfassung des Landes; das waren die Hauptforderungen, die fast überall an die Regierungen gestellt wurden. Nebst dem Verlangen nach größeren Freiheiten ging die öffentliche Stimme vorzüglich auf eine größere Einheit und Kräftigung Deutschlands im Inneren und n°ch Außen. Die Regierungen gingen größtenteils auf diese Anträge ein; fast überall wurden die Ministerien gewechselt, Und die gewünschten Reformen entweder sofort eingeführt, oder doch angebahnt. In Bayern legte sogar der König Ludwig am 20. Mai 1848 die Krone zu Gunsten seines Sohnes Maximilian nieder. Allein das Volk überstürzte hier und dort wilden Freiheitsschwindel nur zu oft die Schranken der Orb» "Ung irnb des Rechts, und es kam, besonders in den größeren Städten und vor allen in den Residenzen selbst, zu höchst be-Eiagenswerthen Austritten. In dieser sorgenvollen Zeit der allgemeinen Aufregung, in sicher die öffentliche Sicherheit nicht wenig bedroht wurde, ^aren die Blicke Aller, die es mit dem Vaterlanbe wohl mein» *ent vorzüglich nach Frankfurt a. M. gerichtet. Hier tagte seit ettt 18. Mai (1848) eine aus der freien Wahl aller beutfchen Molker hervorgegangene Nationalversammlung, um eine Erfassung für das gestimmte beutsche Vaterlanb zu entwerfen, «m 29. Juni erwählte biefelbe den Erzherzog Johann °°n Oesterreich, einen ächt volkstümlichen Mann, der sich 27*

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 421

1871 - Münster : Coppenrath
— 421 — Stellung der beiden Herzogthümer Schleswig-Holstein zu Deutschland; ein Krieg, der, durch mehre Friedensschlüffe unterbrochen, selbst am Ende des Jahres 1850 noch nicht ans-gefochten war. Auch im Schoße der Nationalversammlung selbst, welche die Grundrechte der deutschen Nation berieth, kam es, unter der innigsten Betrübniß aller wahren Vaterlanbssrennbe, zu immer größeren Spaltungen und Parteiungen, die allen gedeihlichen Fortgang hinderten. Es wurden Beschlüsse gefaßt, die in der Ausführung auf unausführbare Hindernisse stießen. Dem Könige von Preußen bot sie, am 2. April 1849, die beutsche Kaiserkrone an, welche biefer aber, den übrigen Fürsten gegenüber, in patriotischer Selbstentsagung ablehnte. Die Nationalversammlung sank immer mehr in der öffentlichen Meinung; sie war in sich selbst zerfallen, ihre innere Lebenskraft gebrochen, und sichtbar ging sie ihrer Auflösung entgegen. Im Mai 1849 riefen enblich die meisten Negierungen ihre Abgeorb-neten von berselbm zurück, und die Versammlung zählte nicht mehr die beschlußfähige Anzahl von Mitgliebern. So enbete die deutsche Nationalversammlung, an welche sich so große Hoffnungen geknüpft hatten! — Nach mehren neuen Erschütterungen vereinbarten sich am 26. September 1849 die beiden Hauptmächte Deutschlaubs, Oesterreich und Preußen, über ein Interim, nach welchem bnrch eine gemeinschaftliche Behörbe in Frankfurt a. M. die Ceutralgewalt bis zum 1. Mai 1850 fortgeführt werben sollte. Die übrigen Negierungen traten die» ser Vereinbarung bei, nnb nun legte, am 20. Dezember 1849, der biebere Erzherzog Johann, der bis bahnt, trotz aller äußeren Hemmnisse, mit ebeler Aufopferung sich ganz dem Dienste des Vaterlaubes hingegeben hatte, seine Gewalt in die Hcinbe biefer neuen Centralbehörbe meber und kehrte nach Oesterreich zurück. Um die Zeit, als biefe neue Ceutral-Regieruug von Oesterreich nnb Preußen angebahnt würde, hatten bereits beibe Staa- 1

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 423

1871 - Münster : Coppenrath
— 423 — blutigen Kampfe zur Unterwerfung auf Gnade und Ungnade gezwungen. Die Stadt wurde beseht und in Belagerungszustand erklärt. Ein strenges Gericht erging über die Anführer, die man gefangen genommen hatte- Der seit dem 2. Juli (1848) hier versammelte Reichstag wurde vertagt und nach dem mährischen Städtchen Kremsier verlegt, wo er am 22. November eröffnet wurde. — Am hartnäckigsten und gefährlichsten aber war der Kampf, in welchen Oesterreich seit November 1848 mit den Ungarn verwickelt wurde, die nunmehr, hauptsächlich von dem kühnen Dictator Kossuth geleitet, ein von Oesterreich ganz unabhängiges und selbständiges Reich schaffen wollten. Mehre polnische Generale, 93 c nt, Dembinski und andere standen als geübte Feldherren an der Spitze der ungarischen Streitkräfte. Tief ergriffen von dem vielen Unglücke, welches das Jahr 1848 schon gebracht hatte, legte gegen Ende desselben, ant 2. Dezember, der Kaiser Ferdinand die seinem Haupte zu schwer gewordene Krone zu Gunsten seines jungen hoffnungsvollen Neffen Franz Joseph (Sohn des Erzherzoges Franz Karl) nieder. Die Ungarn erkannten ihn nicht als ihren König an und leisteten den kaiserlichen Feldherren mit der diesem Volke angeborenen Tapferkeit den hartnäckigsten Widerstand. Aber auch ans diesem wechselvollen und blutigen Kriege ging Oesterreich, welches seit Juni 1848 durch ein russisches Hülsscorps unterstützt wurde, noch im Lause des Jahres 1849 siegreich hervor. Die Anführer Kossuth, Bem, Dembinski und Aridere flüchteten auf türkisches Gebiet und wurden vom Sultau als Schutzsuchende aufgenommen. Am 1. November wurde für Ungarn die Verfassung verkündigt, welche der Kaiser selbst, bei Auflösung des Reichstages zu Kremsier, am 4. März 1849, für die Gesammtmonarchie gegeben hatte. Wie ein Riese war das von Manchen schon aufgegebene Oesterreich aus den vielen inneren und äußeren Kümpfen hervorgegangen, und noch vor dem Abschluffe des Jahres 1849 weheteu die kaiserlichen Banner siegreich wieder in ollen Theilen des Reiches.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 425

1871 - Münster : Coppenrath
— 425 — Zustände Preußens gestalteten sich bald so, daß auch sie keine besondere Bürgschaft für die Zukunft geben konnten. Mehre rasch auf einander folgende Ministerien vermochten nicht mit der seit dem 22. Mai 1848 in Berlin tagenden Nationalversammlung etwas Erhebliches zu Staude zu bringen. Dazu brachen in der volkreichen Hauptstadt häufige Unruhen und Empörungen aus, so daß die öffentliche Sicherheit nicht wenig bedroht war. Hunderte von wohlhabenden Familien wanderten deshalb aus. Das Stocken des Handels und der Gewerbe mehrte die Zahl der Brodlosen und Armen, und bot der wühlerischen Thätigkeit aufregender Demagogen einen fruchtbaren Boden. Volksversammlungen, Klubs und Arbeitervereine entschieden über die großen Fragen des Tages. Nebenbei war mit Polen ein offener Kampf ausgebrochen. Da schuf endlich, am 8. November, der König das Ministerium Brandenburger anteuffel und erklärte die Nationalversammlung für vertagt, mit der Bestimmung, daß dieselbe am 27. November, und zwar in der Stadt Brandenburg, wieder zusammentreten sollte. Eine große Anzahl Abgeordneter aber fand in dieser Maßregel bet Negierung eine Beeinträchtigung ihrer ständischen Rechte Und wollte die Berathungen in Berlin fortsetzen. Da ließ die Negierung den Sitzungssaal schließen, das unruhige Berlin in Aelageruugszustaud setzen, die Bürgerwehr entwaffnen. Eine große Gährnng ging durch das ganze Land- Aber auch die tiach Brandenburg verlegte Nationalversammlung konnte nicht Ar Einsicht in sich selbst gelangen und wurde nach wenigen Sitzungen wieder aufgehoben. Ein gleiches geschah mit einer neuen am 23. Februar 1849 wieder nach Berlin berufenen Versammlung, die sich mit der Negierung über eine von dieser vorgeschlagene Verfassung vereinbaren sollte; auch sie wurde am 26. April wieder aufgelöset. Jetzt erließ die Negierung ein neues Wahlgesetz, und die hiernach gewählten Kammern kamen Qm 7. August in Berlin zusammen, um die von der Krone dargebotene (oftroijirte) Verfassung zu berathen. Durch freundliches Entgegenkommen von beiden Seiten wurde endlich die

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 445

1871 - Münster : Coppenrath
— 445 — Im Jahre 1863 hatte Oesterreich eine Umgestaltung des deutschen Bundes beantragt und hierbei eine zeitgemäßere kräftigere Leitung des Ganzen, jedoch ohne Beschränkung der Selbständigkeit der Einzelstaaten, als Hauptgrundsatz aufgestellt. Es solle deshalb auch der bisherigen Bundesbehörde eine Volksvertretung beigeordnet werden, die aus den Ausschüssen der einzelnen Landesvertretungen gebildet würde. Gegen diese Maßnahme Oesterreichs erhob sich Preußen. Es wollte eine ebenbürtige Stellung neben Oesterreich einnehmen und beanspruchte deshalb auch hinsichtlich der Oberleitung des deutschen Bundes gleiche Berechtigung; und hinsichtlich der Volksvertretung bei der Bundesbehörde stellte es die Forderung, daß diese Vertretung aus directen Wahlen hervorginge, und nicht, wie Oesterreich es wolle, aus den Ausschüssen der einzelnen Landesvertretungen gebildet werde. Da die Gegenvorschläge Preußens abgelehnt wurden, lehnte der König Wilhelm auch den Besuch des Fürstentages in Frankfurt ab. Oesterreich dagegen vereitelte wieder die von Preußen neuerdings gestellten Neformanträge, und die Verhältnisse verwickelten sich immer mehr. Zu diesen inneren Verwickelungen in Deutschland fügte die schleswig-holsteinische Angelegenheit noch neue hinzu. Die Gasteiner Uebereinkunft zwischen Oesterreich und Preußen schien anfangs friedliche Verhältnisse anbahnen zu wollen, und doch trug sie den Keim des Krieges in sich. Die getheilte Verwaltung der beiden Herzogtümer führte zu immer größeren Schwierigkeiten und Bedenken. Es war hier der Prinz Friedrich von Angustenburg mit Erbschaftsansprüchen aufgetreten, tittd zu seinen Gunsten erhoben sich große Parteien im Lande. Preußen suchte diese in seinem Schleswig mit aller Kraft niederzuhalten, nicht dagegen Oesterreich in seinem Holstein. Schon wurden die Verhandlungen zwischen den Höfen Berlin tittd Wien in immer schärferer Sprache geführt, schon begann Oesterreich, nicht nur in Venetien, wo ein Angriff Italiens drohete, sondern auch in Böhmen Truppen zu rüsten. Die
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